Sonntag, 7. Februar 1999

Landgang in Townsville

Heute am Sonntag mein erster echte Landgang in Townsville auf Australien. An anderen Wochentagen habe ich als "Tagesdienstler" kaum eine Chance meine Freizeit mit einer Liegezeit im Hafen zu kombinieren. Doch heute klappt es. Arbeitszeit ist bis zum Mittag. Die Paxe sind schon nach dem Frühstück fort. Alle auf Ausflug zum Great Barriere Riff. Hätte mir auch gut gefallen. Doch ich gehöre in meiner Funktion als 2. Plumber, nicht zu den Begünstigten, die auch mal tagsüber mit den Paxen einen Ausflug machen könnten. Wenn es nach Fritz, dem 1. Plumber gehen würde, könnte ich mich ganz und gar verpissen. Er will mich nicht als Kollegen haben. Das hat er mir heute ganz deutlich gesagt. Insofern bin ich ganz froh, den "Dampfer" verlassen zu können. Hätte nicht geglaubt, dass sich das so entwickelt. Habe dem Fritz ja nichts getan und kann schließlich nichts für die Entscheidung der Reedereiführung.
Wie auch immer, ich bin in/auf Australien unterwegs. Ein Spaziergang tut mir gut und es gibt in der eigentlich mit ländlichem Charme ausgestattetem Townsville viel zu zu entdecken.

Über Stock und Stein, mit einem unbeabsichtigtem Umweg geht es in die City. Die wirkt zunächst in den Vororten wie ein Campingplatz. Später aber wie eine alte"Wild West Stadt"
Eine Bar, um ein Bier zu trinken, ist schnell gefunden. Trinken ist wichtig, denn es herrscht eine tropische feuchte Hitze. Das Klima und nicht eigentlich, das in Australien, sondern das an Bord, speziell in der Maschinenbesatzung, gefällt mir ganz und gar nicht. 
Hier an Bord alte DSR Kollegen zu treffen hatte mir zunächst sehr gefallen. Doch spüre ich eine gewisse Ausgrenzung, ähnlich der, die ich damals empfunden habe als mir 1982 das Seefahrtsbuch entzogen wurde. http://vm10-und-freunde.blogspot.de/2008/01/fr-immer-abgemustert.html . Hatte eigentlich gemeint, dass sich ein solcher Zustand nicht wiederholen könne. Allerdings stammt Fritz aus Bremen. Er hatte nichts mit der DSR zu tun. Wahrscheinlich kocht er sein eigenes "Süppchen". Jedenfalls will er mich als 2. Plumber nicht haben. 








Freitag, 5. Februar 1999

Begegnung in Brisbane

Heute mal kein Foto von der ersten Weltreise des MS „Deutschland“ vor 18 Jahren. Nein, ich möchte diesmal eine Anekdote von damals erzählen. 
MS „Deutschland“ machte nach dem Frühstück in Brisbane (Australien) fest. Laut meinem Tagebuch, war ich mit Fritz, dem ersten Plumber, im Passagierbereich unterwegs. Ganz deutlich war für mich erstmals zu spüren, wie unwillig er mir Einblicke in „sein Reich geben musste.
Im Bereich der Rezeption warteten schon die Passagiere auf ihren Landgang. Als ich an einer Frau vorbei kam, die ich sofort erkannte und die ich namentlich grüßte.
Kurz vorher hatte ich ihre Tochter gesehen. Es war die Schauspielerin Katja Weitzenböck. Sie gehörte zum Schauspielerteam des ZDFs, welches sich für Dreharbeiten an Bord aufhielt.
Obwohl ich erst kurz an Bord war, wusste ich von den Dreharbeiten. Denn ich hatte bei meiner Anreise in Sidney auch Gepäck, ich glaube es handelte sich um spezielle Scheinwerfer, im Auftrag der Reederei mitgeführt.
Also ich wusste um die Tochter (Katja Weitzenböck) und hatte auch vorher schon kurz gedacht: Da könnte die Mutter auch mit dabei sein.
Jetzt fragt ihr Euch natürlich, wo da der Witz ist.
Hier die Auflösung: In den Jahren vor meinem Einsatz auf MS „Deutschland“ war ich als Betriebsschlosser in der Brauerei Kitzmann in Erlangen beschäftigt (9 Jahre lang). Man hatte mir da im Oktober 1998 aus betriebswirtschaftlichen Gründen (outsourcing) gekündigt und mein Arbeitsvertrag dort endete am 31. Januar 1999.
Am 1. Februar 1999 saß ich bereits für die Reederei Deilman im Flieger nach Sidney.
Vielleicht kennt von Euch jemand die Erlanger Bergkirchweih. Es ist in Franken ein großes Volksfest, ähnlich dem Oktoberfest. Diese Bergkirchweih hatte ich in der Vergangenheit immer mit aufgebaut. Es findet im Unterschied zu anderen Volksfeste nicht auf einem Festplatz statt. Vielmehr ist der „Berch“ in einem guten Wohngebiet angesiedelt. Man sitzt in Franken, also auch in Erlangen, auf „den Kellern“, alten Bierkellern die vor Zeiten in den Berg geschlagen wurden.
Einer dieser Keller gehört der Familie Weitzenböck. Ich hatte also immer wieder mit den Eigentümern dieses Kellers zu tun. Denn während der Bergkirchweihzeit kennt man diesen Keller als „Monis Bergstation“
Aus dieser Zeit kannte ich Frau Weitzenböck und sie kannte mich auch. Das verriet bei dieser Begegnung ihr verblüffter Blick als ich sie grüßte. Sie konnte ja nicht ahnen, dass ich ihr in Australien auf dem „ZDF -  Traumschiff“, bekleidet mit einer weißen Kombi begegnen würde.
Ich bin mir sicher, dass sie während ihres ganzen Landausflugs darüber gegrübelt hat. Die Bestätigung bekam ich dann am Abend auf dem Party Manöver Deck achtern. Denn da war eine jener (meine erste) berühmten ZDF Partys für die Film- und Schiffscrew.

Ich war gerade im Gespräch mit Rolf Hoppe, als die „alte“ Frau Weitzenböck auf mich zugestürmt kam. „Herr Riedel!? Was machen sie denn hier?“ Das gab dann am Abend einigen Gesprächsstoff. Ich muss heute noch schmunzeln, wenn ich daran denke.

Dienstag, 2. Februar 1999

Auf zur "Weltreise" mit dem ZDF - Traumschiff

Auf den Weg hatte ich mich bereits am 
1. Februar 1999 gemacht. Nachts hatte es bei mir zu Hause stark geschneit. Zunächst war da die Zugfahrt nach Frankfurt Airport. Das Abenteuer begann bereits in der Bahn, als der Zug in Lohr am Main, vermutlich wegen des winterlichen Wetters, einfach für lange Zeit stehenblieb. Aufregung ist da vorprogrammiert. Schließlich will man seinen Flug um die halbe Welt nicht verpassen. Bevor Panik aufkam fuhr der Zug dann doch weiter. Es blieb nur bei 12 Minuten Verspätung. Noch vor dem Einchecken hatte ich einen "konspirativen" Termin, den mir die Reederei noch verpasst hatte. Ich sollte zusätzliches Gepäck entgegennehmen und als mein Gepäck mit aufgeben. Dies zahlte zum Glück die Reederei oder das ZDF. Es handelte sich nämlich um "ZDF - Traumschiff Equipment". Der UPS Kurier fand mich, wie abgesprochen und ich übernahm eine große Alukiste, die ich wenige Minuten später beim Einchecken, mit aufgab.
Der Flug SQ 025 Singapore Airlines verlief gut und angenehm für einen solch langen Flug. In Singapore galt es in den nächsten Flieger umzusteigen. Tropische Hitze schlug mir entgegen, nachdem ich Deutschland am Vortage bei -8°C verlassen hatte. Das bedeutete Umstellung. Der Flughafen ist zum Glück ja klimatisiert. 
Später ging es dann weiter. Auch mit Singapore Airlines. diesmal hatte ich mit meinem Sitzplatz im Flieger nicht soviel Glück. Ich bekam nur einen Platz in der Vierermittelreihe in der Mitte. Links neben mir saß eine Holländerin, die mich nicht verstand und rechts neben mir saß ein Mann aus Nürnberg Katzwang, der mir gleich großspurig erklärte, dass er mit seiner Frau, die rechts neben ihm saß, auf dem Weg zum "ZDF - Traumschiff" wäre. Beide würden ja schließlich Stammgäste bei der Reederei Deilmann sein, da sie ja schon oft mit MS "Berlin" gefahren seihen. Als ich erwiderte, dass ich auch auf dem Weg zur "Deutschland" sei, allerdings zur Crew gehören würde, bekam der Mann neben mir einen deutlichen Stoß in die Seite von seiner Frau. Ab da sprach er nicht mehr mit mir.
Gut an diesem nervigen Langstreckenflug war, dass sich das Personal wirklich Mühe gegeben hat, einen zu beschäftigen. Gerade mitten in der Mittelreihe sass ich ja wie festgeschnallt. Die Holländerin neben mir schlief, die wollte ich nicht wecken um mir mal die Beine vertreten zu können und der Nürnberg - Katzwanger rechts neben mir, benahm sich plötzlich geradezu feindselig. Aber immer wieder kam eine Stewardess vorbei. Es gab zu essen, zu trinken dann gab es mal Saunatücher, wieder gab es Getränke. Der Duty Free Shop einkauf wurde auch gemacht. Als man mir heiße Suppe in einem Pappbecher reichte, kam es zu starken Turbulenzen über dem Australischen Festland. Man drückte mir den offenen Becher mit der heißen Tomatensuppe in die Hand und bevor meine Nachbarn aus Nürnberg - Katzwang von der Stewardess bedacht wurden, stellte man auf Grund der Turbulenzen das Servieren völlig ein. 
So saß ich nun da mit meiner heißen Tomatensuppe. Trinken konnte ich sie nicht. Dazu war sie noch zu heiß. Abstellen konnte ich den Becher erst recht nicht. Der wäre bei den Turbulenzen sonst wohin geflogen. So behielt ich den Becher in der Hand und versuchte die Turbulenzen so auszugleichen, dass der Becher mit der heißen Tomatensuppe nicht überschwappte. Ein meisterlicher Balanceakt!
Kaum nahm man den Service nach den Turbulenzen wieder auf, ich hatte mit meiner Tomatensuppe nicht rum gesaut, beschwerte sich die Dame aus Nürnberg - Katzwang darüber, dass ich vor ihr die Tomatensuppe erhalten hätte, obwohl sie doch Kreuzfahrtpassagiere wären und ich doch nur zur Crew gehören würde. Die Stewardess lächelte asiatisch und servierte weiter.

 Erst am späten Abend des 2. Februars 1999 befand ich mich wohlbehalten an Bord von MS "Deutschland". Ich stehe da im Bereich der Rezeption und niemand scheint Kenntnis von mir zu haben. Irgendwie habe ich das Gefühl gar nicht erwartet worden zu sein. Aber nicht nur mir geht es so. Das Ehepaar aus Nürnberg-Katzwang beschwert sich gerade wortgewaltig über das mickrige Empfangskomitee am späten Abend und lässt den Hotelmanager antreten. Das kann ich natürlich nicht machen und warte noch mindestens eine halbe Stunde bis Jutta die Crewpurserin auftaucht und mir eine Kammer zuweist. 

Dienstag, 1. Februar 1977

Meine erste Seereise

                                                                           
Zu meiner ersten Seereise wird in diesem Buch folgendes geschrieben:



 

Das Schulschiff bleibt im Hafen

Hardy Riedels erste Seereise auf dem Schiff ist zugleich die letzte der BÜCHNER. 1977 geht es vom 1. Februar bis 8. April nach Kuba und zurück. Riedel ist damals Vollmatrosenlehrling bei Deutfracht/Seereederei und mit rund 150 Jungs auf dem Ausbildungsschiff. Der junqe Sachse kommt am 3. Januar in Rostock an und steigt noch am selben Tag auf. Er bezieht eine 4-Kojen-Kammer im D-Deck und wird mit allen möglichen Dienstvorschriften vertraut gemacht. "Wir hatten Berufspraxis, aber auch theoretischen Unterricht. Der ganze Tagesablauf basierte auf Befehlen, die mit Pfiffen angekündigt wurden", erinnert sich Riedel. "Old Georgie" hätten die Lehrlinge die GEORG BÜCHNER liebevoll genannt. 
Ende Januar erfahren die junqen Männer, dass die erste Fahrt zunächst in die Werft nach Göteborg führt. "Um null Uhr wurden wir geweckt und in die Messe geschickt. 
Damit der Zoll ungestört durch die Kammern gehen konnte", berichtet Riedel. In der Messe müssen die Besatzungsmitglieder bis 1.30 Uhr bleiben. Danach gehen alle einzeln an der Passkontrolle vorbei. Dieser Tag ist für Riedel ein ganz besonderer: der erste in einem kapitalistischen Land - in Schweden. 
Der angehende Vollmatrose setzt seine ersten 20 Schwedenkronen in Postkarten und ein paar Spielkarten um und freut sich auf die Überfahrt nach Kuba. An Bord des Schiffes befinden sich Industriewaren aus der DDR - von der Glühlampe bis zum MetalIbaukasten ist alles dabei. 
Bis zum 8. April ist Riedel mit der GEORG BÜCHNER unterwegs. Auf der Rückfahrt macht sie eine kurze Zwischenstation in Rostock, bevor sie dann Kurs auf das polnische Gdynia nimmt. In der dortigen Werft wird sie für den künftig landseitigen Betrieb vorbereitet.
Bei der letzten Reise an Bord: Hardy Riedel, Manfred Fröhlich und 
Frank-Uwe Rimpler [v I) 
Sammlung Hardy Riedel 



Die Stationen der letzten Ausbildungsfahrt der GEORG BÜCHNER 

Göteborg/Schweden 1.2.1977  bis 4.2.1977 
Santiago de Cuba 19.2.1977 bis 25.2.1977 
La Habana/Cuba 27.2.1977 bis 5.3.1977 
Kasilda/Cuba 7.3.1977 bis 15.3.1977 
Isabella de Sagua/Cuba 17.3.1977 bis 25.3.1977 
Rostock/DDR 8.4.1977 bis 13.4.1977 
Gdynia/VR Polen 15.4.1977 bis 19.5.1977 


1998 hat Hardy Riedel sein ehemaliges Ausbildungsschiff zum ersten Mal bei einem 
Ostseeurlaub wiedergesehen. Drei Jahre später organisiert er ein Klassentreffen - an 
Bord der BÜCHNER. ,,30 Leute sind gekommen, ein tolles Wiedersehen, das wir seitdem 
fast jedes Jahr wiederholen, allerdings auf dem Lotsenschoner ATLANTA in Wismar", 
erzählt Riedei, der auf einer Internetseite (www.vm10undfriends.de) die Erlebnisse und 
Erinnerungen festhält. 



Dienstag, 18. Februar 1975

Der Kampf um den Traumberuf

Ein Erlebnisbericht mit Originaldokumenten und den dazugehörigen Schriftstücken als Zeitzeugen

Bücher wie Robinson Crusoe oder die Schatzinsel, lassen wohl jeden Jungen einmal von der Seefahrt und von fremden Ländern träumen.
Doch bei mir hatte sich dieser Traum in Kopf festgesetzt. Ja, Seemann wollte ich werden, fremde Länder wollte ich sehen. Das war jetzt mein größter Wunsch. Dafür ließ ich alles andere (Musikschule, Posaune spielen im Orchester und Schwimmtraining) im Verein stehen und liegen.
Die schulischen Leistungen mussten besser werden. Schließlich hatte ich ja einen Berufswunsch – den Wunsch einen Traumberuf zu erlernen.
Die schulischen Leistungen wurden besser.
Ich bewarb mich, noch bevor meine Klassenkameraden auf Lehrstellensuche gingen. Denn es hieß ja, bei der DSR müsste man sich früher bewerben. Denn die Bearbeitung der Bewerbungen würde sehr lange dauern.
Die vielseitigen Anträge, die man auszufüllen hatte bewiesen dies.
Zunächst bewarb ich mich um eine Berufsausbildung mit Abitur. Da erschienen schon das erste Hinderniss in Form einer Absage.




Doch immerhin bot diese Absage immer noch im zweiten Absatz eine Alternative. Das war später nicht mehr so.
Natürlich war mir eine seemännische Berufsausbildung ohne Abitur auch recht. Das Abitur konnte man ja schließlich auch noch nachholen.

Kurz darauf kamen die Anträge mit einem sehr umfangreichen Mitteilungsblatt, wie man diese Anträge denn auszufüllen hätte.

Dies Mitteilungsblatt lässt erahnen welche Mühe es machte, die mitgeschickten Anträge auszufüllen.
Einige Fragen, gerade in Bezug auf, die nähere und entfernter Verwandtschaft, ließen, selbst mich als fasst 16 jährigen, erahnen, das es Schwierigkeiten geben könnte.
Merkwürdige Dinge passierten. Nachbarn berichteten uns von Unbekannten, die Fragen über unser persönliches Umfeld und über unser Familienleben stellten.
Meine Klassenlehrerin sprach mich an und berichtete mir, dass der pädagogische Rat der Schule eine gesonderte Beurteilung über mich abgeben musste.
Dies waren die ersten Momente in meinem Leben in dem ich eine Paranoia hätte entwickeln können. Ich fühlte mich zeitweise beobachtet und verfolgt.
Im Mai 1975 stellte sich heraus, dass sich die Mühe nicht gelohnt hatte. Das Desaster kam in Form eines unpersönlichen Ablehnungsschreibens. Von dem Moment an kann man von einem 

"Kampf um den Traumberuf" 


sprechen.




  • Wütend setzte mein Vater das, unten stehende, Schreiben auf:


  • Weiter ging es mit Nichtssagenden unpersönlichen Antworten der Reederei, die meinen Vater nur noch wütender machten:

  • Mein Vater berief sich auf sein, auch in der DDR geltende, Eingabe-recht und machte folgende Eingabe an den Minister für Verkehrswesen.


Nun verstrich die Zeit. Merkwürdigerweise bekam ich jetzt Post von einer Reihe andere Betriebe, die mir ungefragt eine Lehrstelle anboten. Auch meine Mitschüler begaben sich nun offiziell, wie es in der DDR damals üblich war, auf die Suche nach einer Lehrstelle.
Mein Vater verbot mir zu der Zeit auf nur eine der angebotenen Lehrstellenangeboten zu reagieren. So kam es, dass ich in meiner Klasse dann der Einzige war, der noch keinen Lehrvertrag in der Tasche hatte. Für damalige DDR Verhältnisse, aus staatlicher Sicht, ein unmöglicher Zustand.
Wieder zog man Erkundigungen über uns ein.



Die geforderte Erklärung bekamen wir auch nicht vom Verkehrsministerium. Doch es kam die erlösende Antwort, welche die Bewerbung wieder aufnehmen ließ. Trotz „Kaderrichtlinien“ war man beim Verkehrsministerium und bei der DSR den Weg des geringsten Widerstandes gegangen. Wahrscheinlich in der Hoffnung doch noch eine Möglichkeit zu finden, mir die Ausbildung in meinem Traumberuf zu verweigern. Auch bekam ich in dieser Zeit wieder ungefragt Lehrstellenangebote.




Danach setzte die ganze Bewerbungsprozedur wieder ein:


Doch dann kam dann doch der langersehnte Lehrvertrag. Niemand konnte damals ahnen, dass diese Geschichte sich zu einer unendlichen Geschichte entwickeln würde, deren Folgen bis zum heutigen Tag zu spüren sind.



Angehängt an dieses Schreiben war die, unten stehende, Einkaufsliste, die die gesamte Auszahlungssumme einer Lebensversicherung meiner Eltern verschlang.
Auch war es schwierig all diese Dinge innerhalb solch kurzer Zeit, bei der schon damals desolaten Versorgungslage in der DDR zu beschaffen. Doch der Kraftakt wurde bewältigt.